Bild: Frank Ratering/Classic Cars

30 Jahre XM – Historie - Y3+Y4

Der Citroën XM ist eine Limousine der oberen Mittelklasse, die von 1989 bis 2000 von dem französischen Automobilhersteller Citroën produziert wurde. Mit dem Slogan „Die neue Fahrkultur der Oberklasse“, wurde der XM als Schrägheck-Limousine in Deutschland präsentiert. Er wurde als Nachfolger des Citroën CX eingeführt und war für seine avantgardistische Technologie und sein außergewöhnliches Design bekannt.

Der Citroën XM wurde im März 1989 auf dem Genfer Auto-Salon offiziell vorgestellt und erregte sofort Aufmerksamkeit mit seinem aerodynamischen Design und seinem hydropneumatischen Fahrwerk, das für ein besonders komfortables Fahrverhalten sorgte. Das Modell war in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich, darunter auch eine luxuriöse Top-Version namens „Exclusive“. 

Die Entwicklung des Citroën XM begann in den 1980er Jahren, als Citroën beschloss, einen Nachfolger für den Citroën CX zu entwickeln. Das Ziel war es, ein Fahrzeug zu schaffen, das Luxus, Komfort und fortschrittliche Technologie vereint. Der XM wurde als Konkurrenzmodell zu anderen Oberklasse-Limousinen wie dem BMW 5er, der Mercedes-Benz E-Klasse und dem Audi 100 positioniert. Bis zum Produktionsstart im Werk Rennes-la-Janais wurden 2,3 Mrd. DM in das Projekt investiert. Im Laufe seiner Produktionszeit erfuhr der XM verschiedene technische und stilistische Aktualisierungen. 1992 kam der XM-Break, der den bis dahin gebauten CX-Break ablöste. Im Jahr 1994 wurde eine überarbeitete Version mit leicht veränderter Frontpartie und neuen Motoren eingeführt. Der XM war in verschiedenen Motorvarianten erhältlich: Zu Beginn standen 5 quer eingebaute Motoren zur Wahl. Zwei Vier- Zylinder Benziner, ein V6 mit 3,0 Ltr. (PRV-Motor). Sowie zwei Diesel-Modelle mit der technischen Neuheit doppelter Einlassventile als 4-Zylinder mit 2,1Ltr. Hubraum. Es folgte ein V6.24 3,0 Ltr. mit 200PS und Vierventiltechnik sowie ein 2,0 Ltr. Turbo-CT. Auch gab es ab 1990 ein 4-Gang Automatik-Getriebe von ,,ZF“ im Turbo-Diesel, dem 2,0i (121PS) und dem XM-V6 mit 167PS. Der Turbo–D12 Diesel hatte bereits einen KAT und galt seinerzeit als besonders Schadstoffarm. Nach dem Facelift von Y3 auf Y4 wurden neue Motoren eingeführt: einen 2,0 Ltr. 16V (132PS), ein 2,5 Ltr. Turbo-Diesel (129PS) und ab 1997 ein neu entwickelter, mittels Zahnriemen gesteuerter 3,0-V6-24V mit 190PS.

Trotz seiner innovativen Technologie und seines avantgardistischen Designs war der Citroën XM kommerziell nicht so erfolgreich wie seine deutschen Konkurrenten. Die Produktion des XM wurde schließlich im Jahr 2000, nach 333.400 Fahrzeugen, davon 33.700 Break eingestellt, und Citroën führte den Nachfolger C5 ein.

Heutzutage hat der Citroën XM einen gewissen Kultstatus unter Liebhabern und Enthusiasten von Citroën-Fahrzeugen erlangt. Sein einzigartiges Design und seine fortschrittliche Technologie machen ihn zu einem interessanten Sammlerstück.

XM Historie 1989-2000

Mit diesem Slogan wurde 1989 der XM in Deutschland präsentiert. Sicher ist dieser Slogan nicht ganz abwegig, ist doch der XM der erste in Serien gebaute PKW mit elektronisch geregeltem Fahrwerk „Hydractiv“! Bereits im Frühjahr hatte die Produktion mit dem XM30 -3,0 V6 und dem XM20 mit 2,0Ltr Hubraum im Werk Rennes-la- Janais begonnen. Nachdem der XM-Verkauf in Frankreich im Mai 1989 begonnen hatte, erfolgte die Vorstellung des Citroën XM in Deutschland auf der IAA in Frankfurt 1989. Die Typ-Zulassung für die vorgenannten Modelle durch das Kraftfahrtbundesamt erfolgte im Oktober 1989. Das Zuteilungsdatum (01.10.1989) der Typschlüsselnummer (TSN) für den XM20 ist 484, der XM V6 hat die Ziffer 485 in der Spalte 2.2 im Fahrzeugschein stehen Die Ziffern 3001 in Spalte 2.1 steht bekanntlich für den Hersteller Citroën! Nach über 11 Produktionsjahren, am 5. Juni 2000, verließ der letzte XM das Montageband im Werk Rennes-la-Janais. Nun, 30 Jahre nach dem Produktionsstart möchte ich, im Blick auf den ersten XM mit dem -H- für Historisch im Kennzeichen, unseren XM-Freunden eine Modellübersicht an die Hand geben.

Erwähnt werden sollte an dieser Stelle auch, dass der XM für über 14 Bestimmungsländer konfiguriert wurde. All diese Varianten, wie Rechtslenker, diverse Getriebeüber- setzungen, Motortypen und Ausstattungsvarianten können hier nicht alle berücksichtigt werden. Ich werde nachfolgend nur die für Deutschland produzierten XM berücksichtigen und dies auch nur, soweit mir verlässliche Daten zur Verfügung stehen. Nun folgt eine weitestgehend chronologische Entwicklung des „großen“ Citroën XM der in Deutschland eher der gehobenen Mittelklasse zugeordnet wurde. Wie eingangs erwähnt, war die Modellpalette bei der Vorstellung des XM zu Beginn noch sehr überschaubar, was sich dann aber mit dem kommenden Modelljahr bald änderte.

Die erste XM-Werbebroschüre vom Mai 1989, mit den Abmessungen 30×29,5 cm, war zunächst für den französisch sprachigen Markt bestimmt. Der Umschlag, in schwarzglänzend gehalten, mit angedeuteter XM-Front und aufklappbarer Rückseite, wirkt dem XM angemessen hochwertig! Diese 43 seitige Broschüre war auch die Basis für die folgenden Werbe-Prospekte. Ein deutschsprachiges Faltblatt von 07.1989 mit der gleichen Frontansicht hatte, entfaltet, die Maße 60×59 cm. In diesem Falt-Prospekt wurden die Modelle mit „XM20“ und „XM30“ aufgeführt. Im März 1990 kam dann die 46seitige Werbebroschüre mit deutschem Text. Ein bescheiden klein gehaltenes Logo auf der Rückseite der Broschüre weist auf die Auszeichnung „CITROEN XM – AUTO DES JAHRES 1990“ hin.

Die erste offiziele deutsche Preisliste für den XM die mir vorliegt, ist vom Modeljahr `90, mit „Stand Dezember 1989“. Sie beinhaltet die drei XM-Modelle: 2.0 Classic, 2.0 Tecnic und 3.0L V6, wobei alle mit einem geregelten Katalysator ausgerüstet sind. In der Ausstattungsliste standen zunächst zwei Varianten, Version N2 (Classic) und N3 (Tecnic) wobei der XM30 in Deutschland nur in der Version N3 ausgerüstet war. Ausgeliefert wurde zunächst der XM 3.0 V6, der mit DM 48.900,- incl. 14% MwSt. in der Preisliste steht. Damit liegt er 13.600,- DM über dem Preis des günstigsten XM 2,0i. Dieses Modell, mit der unverbindlichen Preisempfehlung von 35.600,- DM würde aus heutiger Sicht umgerechnet ca. 18.000 EURO bedeuten! Das ABS und die Metallic-Lackierung gab es dann aber nur gegen Aufpreis! Ein komplett ausgestatteter XM-V6 mit Klimaanlage, Lederpolsterung mit beheizbaren Sitzen und Clarion Radio kam dann schon auf knapp 58Tsd. DM. In der Preisliste „März 1990“ stehen jetzt auch die neuen 4- Zylinder Diesel-Modelle mit der 3- Ventiltechnik. Der Saugdiesel XM-D12 als Classic (N2) mit 60Kw (82PS) und der 80Kw. (109PS) starke XM Turbo-D12, der mit 41.000,- DM für die Tecnic-Ausstattung in der Liste steht. Soweit das Jahr 1989, das bei PSA bereits als Modelljahr 1990 gilt, Das Modelljahr wechselt in –F- bereits zum Sommer des Jahres. Somit gab es ab Jahresmitte 1990 Produktionstechnisch bereits das Modelljahr 1991.

Neu in der Wunschausstattungsliste ist auch das Automatikgetriebe für die Benzin-Modelle. Dazu konnte man auf Wunsch auch einen Tem- pomat bestellen, dessen Bedienung über Tasten des EinspeichenLenk- rades erfolgte. Neu in der Preisliste ist auch ein Schiebedach sowie das C-Netz Autotelefon von Motorolla für 7.350,- DM!

So wurden beim XM bis zu seinem Produktionsende weitere tech- nische Änderungen vorgenommen und zusätzliche Modelle eingeführt. Die wichtigste Änderung war dann im Sommer 1994 die Modellum- stellung vom Y3 auf den Y4. Auf die ich dann später eingehen werde. In der Folge gab es aber auch etliche technische Änderungen   die während eines Modelljahres vorgenommen wurden. Das Änderungsdatum wird dann in den technischen Unterlagen jeweils mit der ORGA-Nr. gekennzeichnet. Die ORGA-Nr. ist, beim XM vierstellig, sichtbar an der A-Säule der Fahrer- tür aufgedruckt und steht dort für das Herstelldatum des Fahrzeuges.

Der auf der „TechnoClassica“ 2013 in Essen auf unserem XM-IG Stand ausgestellte XM V6 war einer der ersten in Deutschland zugelassenen, Lt. ORGA-Nr. 4694 wurde dieser Wagen Mitte September 1989 im Werk Rennes-la-Janais produziert.

Es gibt lt. XM-Prospekt vom März 1990 für den XM 13 verschiedene Karosseriefarben wobei Schnee- weiß, Schwarz und Weinrot ohne Aufpreis lieferbar sind. Bei den Sitzbezügen gibt es neben der schwarzen Lederausstattung noch sechs verschiedene Velours-Bezüge.

Mit der Neuwagen-Preisliste Oktober 1990, (Modelljahr 1991) kommt mit dem neuen XM V6.24 (147kw/200PS) ein neues Modell für gehobene Ansprüche. Dieser ist in der Pallas Ausstattung, allerdings nicht mit Automatik-Getriebe, bestellbar. Ansonsten lässt die Ausstattung kaum  Wünsche  offen. Nur das Schiebedach, ein Auto- telefon und das „Clarion“-Radio werden extra berechnet. Letzteres gehört bei allen Modellen zur Wunschausstattung gegen Aufpreis. Dafür ist das ABS bei allen Tecnic- Modellen nun im Listen-Preis ent- halten. Ab ORGA-Nr: 5075 (1.10.90) sind in die Hinterradnaben des XM geänderte ABS-Sensorzahnräder verbaut worden. Neu in der Wunschausstattungsliste ist auch eine Klimaautomatik. Alle 4-Zylinder Modelle sind auch mit einer TAXI- Ausstattung lieferbar.

Der XM Turbo-D12 ist jetzt auch mit dem Automatik-Getriebe, 4HP18 von ZF lieferbar. Es steht dann mit 2.690,-   DM   auf   der   Rechnung, Inhaltlich der Mehrwertsteuer  von 14%,  die  dann  zum  1.1.1993  auf 15% angehoben wurde.

In der Technik folgen noch etliche Verbesserungen: Es gibt Weiter- entwicklungen bei den V6 Motoren, und dem MG5T-Getriebe, Ände- rungen an der Steuerung der Hydraktiv-Federung und auch die Sicherheitsgurte erhalten mecha- nisch wirkende Gurtstraffer mit Blockierer.

Ab März 1991 (ORGA-Nr. 5229) gab es Änderungen an der Bremse der Vorderachse. Der Durchmesser der Bremsscheiben wurde auf Ø 283 mm vergrößert, die Dicke von  22 auf 26mm erhöht. Entsprechend wurden auch die Bremsklötze vergrößert und die Bremssättel geändert. Das ABS ist bei allen Tecnic-Modellen jetzt im Listen- Preis enthalten.

Der noch bis 1991 lieferbare CX- Break wird durch den XM-Break ersetzt, der ab Januar 1992 in der in der Preisliste steht.

Es gibt ihn als 2,0i und Turbo-D12 in der Version „Classic“ oder „Tecnic“, den V6 nur in Tecnic-Ausstattung. Der Aufpreis für den Break zur der Limousine   liegt   bei   DM   2.500,-.

 

Der   im   Herbst   1991   eingeführte Kombi (Break) wurde nicht wie die Limousine in Rennes/Bretagne hergestellt, sonder beim Karosserie- Hersteller   Heuliez,   auch   als   Bus- Hersteller  bekannt.  Diese  Fa.  war seinerzeit  für  die  Kombiversionen von Citroen zuständig. Neben PSA Modellen wurde auch z.B. der Opel Tigra bei Heuliez gefertigt. In 2009 musste  aber  Insolvenz  angemeldet werden.  In  2013  wurde  dann  die Liquidation der Firma verkündet.

Beim Interieur kommen mit dem Modelljahr 1993 noch folgende Änderungen: Ab ORGA-NR. 5594 gibt es neue Sitzbezüge, „Samt-Velours Iso“ und Lederausstattung in Grau und Savanna. Gleichzeitig wird auch das, bei vielen XM-Freaks, unbeliebte Zweispeichen-Lenkrad montiert. (Zum Glück lässt es sich durch das bisherige Einspeichen- Lenkrad ersetzen!)

Der praktische separate Beleuch- tungsschalter wird in den Blinker- schalter integriert, und ab Orga-Nr. 5594 erfolgte auch noch eine Ände- rung (Umkehrung) der Anschlüsse der Hochtöner der Audioanlage.

Für die Karosserie gibt es jetzt 15 Karosseriefarben: Tanis-Beige wird durch Phénicien-Beige ersetzt, Opera-Rot ersetzt Weinrot, Gabion- Grün statt Amandier-Grün, Neu ist Basalt-Grau, Meteor-Grau und Sirenen-Blau und Gabion-Grün. Weiter im Programm: Schneeweiß, Schwarz, Memphis- u Saphir-Blau, Mandarin-Rot, Triton-grün sowie die Grautöne Kristall,- Dolomit, und Silex. Der Turbo-D12 Motor (P8B – XUD11 ATE/L) erhält eine Abgasrückführung (EGR) um die EG- Abgasnorm 19.5 zu erreichen.

Erstmals im März 1992 erscheint in der XM-Preisliste ein auf 250 Stück limitiertes „XM 2.0i Exclusivmodell tritongrün“. Zusätzlich gibt es zu der jeweiligen Ausstattungsversion Classic/Tecnic noch ein Schiebedach, AL-Felgen,  Lederlenkrad  und Schaltknauf  in  Leder,  Metallic-Lack triton-grün sowie einen Spoiler-Set. Optisch  wirkte  diese  Version  fast einem Pallas-Modell.

Im November 1992 steht das neue XM-Modell 2,0 Turbo-Injection (TCT) in der Preisliste. Dieser neue 2.0 Ltr.- Motor (RGY – XU10J2TE/Z) den es auch im Break gibt, ist mit einem Garret-Turbolader ausgerüstet. Die Leistung steigt damit auf 104Kw. (141PS) und erreicht ein max. Drehmoment von 225Nm bei 2200- 4400U/min.     Aufgrund des geringeren Gewichtes des  4- Zylindermotor, erreicht dieser XM die gleichen Beschleunigungs-werte wie ein XM-V6, und die Endgeschwindigkeit liegt mit 212 Km/h nur unwesentlich unter der des V6 mit 167PS. Eine bedeutende Weiterentwicklung gab es ab Februar 1993 mit der Einführung der neuen Hydraktivfederung „Hydrak- tiv II (ab ORGA-Nr. 5929). Im Gegen- satz zur Hydraktiv I bleibt das Fahrwerk in der Position Sport nicht dauerhaft in der harten Einstellung. Das Umschalten zur harten Einstellung erfolgt schneller und häufiger als in der Position Normal. Das für diese Ansteuerung zuständige Steuergerät „H4“ von Valeo schaltet kennfeldgesteuert auf Basis der Auswertung von 5 Sensoren: Geschwindigkeitssensor, Lenksensor, Gaspedalsensor, Brems- drucksensor und  Federwegsensor. Im Dezember 93 kam dann noch das AntiSink-System hinzu. Antisink bedeutet, dass der Wagen vorne und hinten Absperrventile im Hydrauliksystem hat, die nach dem Abstellen des Motors ein Absinken des Wagens verhindern. Dazu gehö- ren noch zwei Druckspei-cherkugeln, die aber im Fahrbetrieb ohne Funk- tion sind.

Ab 13 Mai 1993 gibt es Änderungen beim XM V6-Motor. Der geänderte Motor (Kennbuchstabe UFZ) hat einen leicht reduzierten Hubraum: von 2975 cm³ auf 2963 cm³. Diese Änderung betrifft auch den V6.24 (alt SKZ, neu UKZ) Diese Reduzierung wird erreicht, indem der Hub von 73 mm auf 72,3 mm verkürzt wurde. Mit dem neuen Motor ändern sich auch der Einspritzcomputer, das Motorkabelbündel und die Injektoren. Schließlich gibt es noch eine Weiterentwicklung der Nockenwelleneinstellung. Bei den 4- Zylinder Motoren wird mit dem Jahreswechsel 1993/94 der 2,0 Turbo-CT (RGY) die Leistung  um 4Kw. auf jetzt 108Kw.(147PS) erhöht und erhält die Kennung RGX. Dieser, ab ORG.NR. 6263 eingesetzte Motor beim XM2,0TCT erhält neue Hohl- kolben, einen geänderten Zylinder- kopf und einen neuen Einspritz- computer. Der Zweck der Änderung- en ist ein ruhigerer, und etwas kraft- vollerer Charakter des Motors.

Das mechanische Getriebe BE3 des 2,0i erhält eine modifizierte Über- setzung des 2.Ganges (23×43).

 

Neben den V6-Modellen erhalten nun auch alle 4-Zylinder-Modelle eine codierte Wegfahrsperre. Auch wird    das    5-Gang    Schaltgetriebe MG5TB geändert und hat jetzt die Bezeichnung „ME5T“. Die Leser, die sich in der Historie des XM gut auskennen, werden feststellen, dass ich mit meinen Ausführungen nahe dem Restyling zur „XM- Serie Y4“ bin. Bei meinen Recherchen zu diesem Bericht zeigte sich wieder, dass es für die zeitliche Einführung von Änderungen und Neuerungen keine einheitliche Zuordnung zum Typ Y4 gibt. Optisch ist der Y4 vom Modelljahr 1995 eindeutig erkennbar, etliche Detailänderungen die dem Y4 zugeordnet werden, wurden aber schon vorab im Y3 verbaut. So hatten z.B. die Modelle für Deutschland bereits vorab die Rohr- Verstärkungen für den Seitenauf- prallschutz in den Türen! Im folgende zweiten  Teil  werde  ich dann auf Historie des XM Y4 ab dem Modelljahr 1995 eingehen soweit es meine Kenntnisse zulassen!

 

V6 Triebwerke im Citroën Xm von 1989 - 2000

Der Xm  Y4 „Die Citroën Oberklasse der neuen Generation“, so beschreibt die XM- Werbebroschüre vom Modelljahr 1995 das Facelift des XM zum Y4. Produktionstechnisch begann die Umstellung am 30.April 1994 mit der ORGA-Nr. 6383. Am XM sind sowohl außen als auch innen etliche Veränderungen sichtbar. Äußerlich auffällig ändert sich der Kühlergrill, bei dem der Doppelwinkel jetzt mittig angeordnet ist. Die Außenspiegel sind ovaler und der rechte Spiegel vom Fahrer besser einsehbar. Auch ist er mit einer Rückwärtsparkhilfe ausrüstbar, die bei eingelegtem Rückwärtsgang das Spiegelglas entsprechend der vorgewählten Einstellung anpasst. Die im vorderen Stoßfänger inte- grierten Blink-und Nebelleuchten erhielten neue Streuscheiben. Die Scheibenwischer wurden neu gestaltet und von der Seite sieht man die modifizierten Zusatzblinker und die neuen Radkappen. Am Heck gab es einen geänderten Spoiler auf der Heckklappe under XM-Schriftzug ist jetzt geschwungen. Im Inneren fällt insbesondere das neue Armaturen- brett und die Instrumententafel auf.

Das Lenkrad musste ebenfalls geän- dert werden da es jetzt in der Nabe mit einem Airbag ausgestattet ist. Das Citroën-typische „Einspeichen- Lenkrad“ ist aber nun endgültig Geschichte! Auch die Lenksäulenab- deckung wurde angepasst und hat ein beleuchtetes Zündschloss. Die Höhen- und Reichweiteneinstellung des Lenkrades ist natürlich erhalten geblieben. Die modifizierte Sitz- und Innenverkleidung ist da schon weniger auffällig. Neben dem Airbag werden bei allen XM-Modellen standardmäßig jetzt pyrotechnische Gurtstraffer verbaut. Auch eine Hochfrequenz-Fernbedienung (mit oder ohne Superverriegelung) gibt es beim Y4. Die Touch-Bedienung der Fensterheber ist mit einem Einklemmschutz ausgestattet.

Bewehrungsbalken und absorbieren- de Blöcke in den Türen sollen bei einem Seitenaufprall die Insassen zusätzlich schützen. Sie sind bei allen Modellen standardmäßig vorhanden. Ein neues Angebot gibt es beim Audio-System. Von Philips gibt es das 3040 mit Radio und kasette sowie das 4040 zusätzlich mit einem CD- Wechsler. Beide mit der Lenkrad- Fernbedienung und der Punktmatrix- Anzeige.

Unter der vorderen Haube gab es ebenfalls etliche Neuerungen. Es wurden zwei neue Triebwerke vor- gestellt, der mit 2,0-16 V (1998 ccm) starke 135 PS starke XU10J4R-Motor (RFV), der den bisherigen 2,0-8V (RFZ) ersetzt. Die 16-Ventil- Technologie ermöglicht eine bessere Verbrennungsqualität und hat eine verringerte Abgasemission zur Folge.

Neu ist auch der 95Kw (129PS) starke XM 2,5 Turbodiesel (2446 cm³), der die Typbezeichnung THY hat. Dieser neue DK5ATE-Motor, mit indirekter Einspritzung verfügt auch über die 12-Ventil-Technologie wie der bekannte 2,1TurboD12, hat aber zusätzlich zwei Ausgleichswellen zur Reduzierung von Vibrationen. Das neue elektronische Einspritz-System ermöglicht  auch  die  Steuerung  des Tempomaten, der elektronischen Wegfahrsperre   und versorgt den Bordcomputer mit Signalen.  Dieser neue 2,5TD-Motor (THY), mit fünffach gelagerter Kurbelwelle, wird mit dem neuen MG5T-Getriebe und einer  neuen  hydraulisch  betätigten Kupplung  verbaut.  

Foto BWF

Foto CA

Bild M4

Das gleiche Getriebe-Kupplungseinheit wird jetzt auch  für  den  V6  (ZPJ)  und  V6.24 (ZPJ4) verwendet.  Die  Modelle 2.0- 16V (RFV) und 2,5TD(THY) sind, wie auch  die  anderen  XM-Modelle,  mit dem   SC/MAC-System   ausgestattet. Dies  ist  das  Anti-Sink-System,  das den  XM  nach  dem  Abstellen  des Motors auf Höhe hält. Diese beiden Modelle  sind  auch  mit  der  neuen 6+2-Kolben-Hochdruckpumpe ausgestattet.

Dadurch entfällt der Lenkungs- verteiler (der schwarze Hydraulik- block in der Nähe der Speicherkugel). 6 Druckkolben der Pumpe versorgen die Servolenkung mit LHM, die beiden verbleibenden Druckkolben versorgen die Federung und die Bremsen mit dem nötigen Hydraulik- Druck.

Einige Modelle verfügen über modi- fizierte Stabilisatoren die je nach der Motorausrüstung dimensioniert sind. Bei den Limousinen ändern sich die Kolbendurchmesser der hinteren Federzylinder von 35mm auf 37mm.

Der Kolbendurchmesser beim Break von 42,5mm wird beibehalten. Der XM 2,5TD erhält auch einen neu entwickelten hydraktiven Computer. Die Hydraulische Kupplungsbetäti- gung am THY, ZPJ und ZPJ4 wurde bereits erwähnt. Mit ihr ist nun auch eine neue, gezogene, Kupplung montiert.

Das in die Kupplung integrierte Ausrücklager macht aber einen Kupplungswechsel etwas aufwändiger. Neu ist auch bei allen Modellen der elektronische Kilometerzähler-und Tachoantrieb. die jetzt über einen Sensor im Getriebe die Impulse erält. Damit gehört auch die Tachowelle und die zitternde Tachonadel der Vergangenheit an.

Ab ORG.NR 6597 (30.09.94) gibt es bei den Benzinern eine neue Brandschutzeinrichtung. Zu diesem Zweck ist im Motorraum ein Stoßsensor und ein Absperrventil in der Benzinleitung montiert. Bei einer Kollision oder einer anderen schlagartigen Verzögerung wird so die Benzinversorgung unterbrochen. Wird die rote Taste im Motorraum gedrückt wird, ist der Motor anschließend wieder startbereit.

Mit dem Y4 kommen auch drei neue Ausstattungsvarianten für die den XM. Die Limousine gibt es als SX, VSX und Exclusive, wobei letztere Vari- ante nicht  für den  Break verfügbar ist. Die SX-Version ist mit Velours Mégalithe ausgestattet, der VSX mit Velours Louvre und die Exclusive- Modelle behalten die alte Kombi- nation Leder Schwarz-Grau. Als Option noch Leder-Savanna und Alcantara/Samtvelur. Die aktuellen Karosseriefarben sind: Polar-Weiß, Phenicien-Beige, Asphalt-u. Quartz- Grau, Gabion-, Poseidon- u. Vega- Grün, Mondial-,Saphir-u. Stratos- Blau, Kirsch-Rot, Quad-Braun und Schwarz. Die entsprechenden Farb- Code findet ihr in der  Farbtabelle auf der XM-IG-Homepage. Entfallene Farben sind: Opéra-Rot, Triton-Grün, Gris Dolmen, Silex-Grau und Rouge Mandarin.

Das Modelljahr 1996 beginnt für den XM mit der ORGA-NR. 6750.  Der XM V6.24   Exclusive,   mit   dem   200PS starken  PRV-Motor  steht  noch  mit 76.900.-DM in der Preisliste und ist damit der teuerste XM der gesamten Produktionszeit. Mit der Wunschaus- stattung   Schiebedach   und   einem Philips-Radio mit  CD-Wechsler klettert der Preis dann noch über die 80Tsd. Marke und         das ohne Automatik!  Zur damaligen Zeit diesem Preis bekam man in -D- auch einen gut ausgestatten MB E320 mit Automatik!  Ich kenne zwar die Verkaufszahlen des XM für die Bundesrepublik nicht, aber die produzierte Stückzahl von 158 Stück für das XM-Spitzenmodell in 1995-96 lassen darauf schließen, dass das Interesse für dieses XM-Modell damit gegen -0- ging.

Die anfänglichen Qualitätsprobleme mit diesem V6.24-Motor sowohl im XM als auch im Peugeot 605 haben da sicher noch nachgewirkt!? Ab Juni 1996 steht er dann auch nicht mehr in der  Preisliste! Ab 1996 wird der XM-Break umbenannt und steht jetzt mit der Bezeichnung „Kombi“ in der Preisliste. Es gibt den Kombi aber weiterhin nur in den Ausstat- tungsvarianten SX (2,0 + Turbo-D12) und VSX (Turbo-D12+2,5TD, Tubo- CT+V6). Bei der Limousine gibt es da ja noch die Exclusive-Variante für den V6 und 2,5TD.

Nach den sehr umfangreichen Änderungen des Modelljahres 1995 folgen auch weiterhin Detailverbes- serungen. Diese Verbesserungen zielen insbesondere auf die Erhöhung des Komforts, der Sicherheit und der Umwelt ab und setzen sich bis zum Ende der Produktion des XM fort. Die 6+2-Kolben-Pumpe wird jetzt bei allen 4-Zylinder-Modellen verbaut. Durch den Einbau einer anderen Lichtmaschine   erhalten die Keilriemen 6 anstelle von 5 Spuren. Fahrzeuge mit Klimaanlage werden mit einem automatischen Riemen- spanner ausgerüstet. Ich möchte den Leser aber nicht mit allen Detail- änderungen (z.B. Wechselintervall für Zündkerzen wird von 30.000 auf

60.000 Kilometer erhöht) langweilen. Da es bis zum Produktionsende noch viele technische Änderungen am XM vorgenommen wurden konzentriere ich mich hier auf die Wesentlichen. Für die Benziner kommen neu programmierte Einspritzcomputer um die Emissionsnorm L3 (Europäische Norm EURO96) zu erfüllen. Sie haben auch ein programmierbares Flash-Eprom für die dauerhafte Datenspeicherung. Der Turbo-CT-Motor (RGX) erhält einen neuen Katalysator (PSA K058). Ein modifizierter Drehmomentwand- ler für das AG 4HP18 sorgt für zusätzlichen Komfort (RGX). Auch der 2,0-16V (RFV) bekommt einen neuen Katalysator mit erhöhtem Edel- metallgehalt (Code PSA K103) sowie einen geänderten Zylinderkopf. Beim XM-2.5 TD (THY) werden aufgrund der neuen Abgasnorm L3 ebenfalls etliche Weiterentwicklungen am Motor vorgenommen.

Diese Kupplungsversion  benötigt eine geringere Betätigungskraft.

Bild FSZ

Für die Hydraktiv Computer gibt es ein Fabrik-Upgrate der Referenz- software. Hydraktiv -Computer des Typs H4-S2G2G, H4-S2H2G und H4-S2I2G können durch einen neuen Computer des Typs H4-S2J2G ersetzt werden. Das ABS-System erfährt Veränderungen und an der Servo- lenkung der Turbo-Modelle 2.0TCT und 2,1 TD wird der Betätigungs- kolben für die Servo-Zylinder im Durchmesser von Ø4 cm auf Ø6 cm geändert. Auf der Tastatur der Wegfahrsperre ändern sich einige Tasten und der Werkscode wird von 0001 in 1111 geändert.

Die 1996er Farbkarte für den XM weist insgesamt 12 Farbtöne für die Karosserie auf! Damals konnte man ja noch von Karosseriefarben sprechen. Heute gibt es da, von Ausnahmen abgesehen, zwischen Weiß und Schwarz hauptsächlich die Grautöne. Beim XM gibt es da zwischen Weiß und Schwarz noch Asphalt-Grau und das silber glänzende Quarz-Grau. Weitere Farbtöne sind Griotte-Rot, Vega- Grün, Poseidon-Grün und  Quad- braun. Bei den Blautönen stand Admiral-,Buckingham-, Mauritius u. Stratos-Blau in der Liste wobei letztere dem Kombi vorbehalten war. Auch das Modelljahr 1997 (ab ORGA- Nr.7109) bringt wieder einige Änderungen. Die 2.1 D12- und 2.0i- 8V-Motoren, die in -D- bereits ab 1994 nicht mehr in der Preisliste stehen, werden aus der Produktion genommen. In allen europäischen Ländern ist die Abgasnorm L3 sowohl für Benzin- als auch für Fahrzeuge mit Dieselmotoren obligatorisch und daher Standard für den XM.

 Mit dem Zulassungsdatum 1.März 1997 erhielten die XM-Vierzylinder- Modelle beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine neue Typ-Zulassung. Im Fahrzeugschein erkennbar an den Typ-Schlüssel-Nummern (zu2.2) die jetzt mit 6… beginnen.

Nur die letzten XM-V6.24  dürfen noch nach Standard Z (US83) zugelassen werden.

Ab  ORGA-Nummer  7147  (02.06.96) hat am 2.0i-16V Motor der Bosch Einspritzcomputer MP5.2 den älteren MP5.1.1. ersetzt. Der neue Computer MP5.2 ist aber nicht gegen älteren austauschbar! Auch der Motorkabel- baum des 2.0i-16V(RFV) wird geän- dert und er erhält eine neue Lambda- sonde. Durch zwei gerillte Verstärkungen in der Ölwanne wird die Konstruktion zwischen  Motor und Getriebe versteift. Die Lichtmaschine wurde am Flansch modifiziert welcher jetzt aus Grauguss ist, um die HD-Pumpe als auch den Generator tragen zu können. Der 2.0i-16V (RFV) wird aufgrund einer modifizierten Kupplungsmechanik mit einem ge- änderten BE3-Getriebe ausgestattet. Der Diesel-Motor Turbo-D12 (P8C) ist mit einem neuen Diesel-Kraftstoff- filter ausgestattet der einen War- tungsinterwall von 30.000 Km. ermöglicht, aber alle 10.000 km ent- lüftet werden sollte.  Der Gaspedal- sensor von Bosch wurde durch einen Lucas-Typ ersetzt. Alle Fahrzeuge mit V6 und 2.5TD sind ab Orga-Nr.7483 mit geänderten vorderen Bremssät- teln, Belägen und Bremsscheiben (Limousine & Break) sowie hinteren Bremsbelägen (nur Limousine) aus- gestattet. Ab Org.-Nr. 7483 gibt  es bei allen XM-Typen Änderungen am Hochdruckregler i.V. mit einer neuen hydraulischen Anschlussleitung (von der HP-Pumpe zum HD-Controller).

Wieder folgt ein neuer Hydractive- Computer (Code H5 S2J2G). Dieser kann die alten Typen H4- ersetzen. Beim öffnen der Türen mittels der Hochfrequenz-Fernbedienung kann die Anlasssperre jetzt für eine Minute ausgeschaltet werden. Ein neuer Impuls-Schalter für die Nebelschlussleuchten sorgt dafür, dass sie sich nach dem Ausschalten der normalen Beleuchtung automa- tisch mit ausschalten.

Mit der Preisliste vom 9.Juni 1997 beginnt auch das Modelljahr 1998. Damit kommen neben der Reduzie- rung der Ausstattungsvarianten nochmal zwei gravierende Verän- derungen beim XM. Eine ist der Wegfall der DIRAVI-Lenkung. Die zweite, eher positive Änderung, ist der neue 3,0V6-Motor mit der Bezeichnung ES9J4 (XFZ) welcher ab ORG.NR. 7511 verbaut wird.

Der Motorblock hat jetzt die in V- Form angeordneten Zylinder-reihen in einem Winkel von 60º. Der ersetzte PRV-Motor hatte ja bekanntlich noch die 90º V-Form die aber für einen 6-Zylinder einen ungleichförmigen Zündabstand zur Folge hat. Je Zylinderreihe sitzen in den Zylinderköpfen zwei Nocken- wellen (2-DOHC), die die insgesamt 24 Ventile betätigen. Der Antrieb der Motorsteuerung erfolgt nun über Zahnriemen. Die Nennleistung des Motors beträgt 140Kw (190PS). Beim Drehmoment liegt der ES9J4 mit 267Nm geringfügig über dem alten Ketten-V6.24 mit 260Nm.. Mit dem neuen Modell V6-24V kommen auch zwei neue Getriebe. Das mechan- ische 5-Gang Schaltgetriebe ML5T ersetzt das MG5T und das ZF- Automatikgetriebe 4HP20 mit vier Vorwärtsgängen und elektronischer Steuerung der Schaltung ersetzt das 4HP18. Der V6-24V erhält für die HP  auch die 6 + 2-Kolbenpumpe und eine spezielle Servolenkung mit Druckregler. Das Anti-Sink-System SC/MAC ist ebenfalls im V6 montiert.

Die XM-Limousine als auch der Kombi erhalten eine hochgesetzte 3. Bremsleuchte in der Heckklappe. Für die Insassensicherheit gibt es jetzt auch Seiten-Airbags vorne, die für die SX-Ausstattung 600,- DM extra kosten. Eine FCKW freie vollautomatische Klimaanlage gehört jetzt bei allen Modellen zur Serienausstattung wie auch die Impulssteuerung für die vorderen Fensterheber und die Neigungsverstellung der hinteren Kopfstützen. Gestrichen wurde die Ausstattungsvariante VSX so dass ab Juni
1997 nur noch die zwei Versionen SX und Exclusive in der XM-Preisliste stehen! Für die Limousine gibt es die drei Benziner 2,0-16V, 2,0TCT, V6 und als Diesel den TurboD12 sowie 2,5TurboD, jeweils in SX-Ausstattung. Hinzu kommen noch die Exclusive-Modelle V6 und 2,5TurboD hinzu.

Den Kombi gab es ja nicht in der Exclusive-Ausstattung, womit es hier noch fünf XM Kombi-Varianten gibt.

Für das Modelljahr 1998 gab es mit der Ausgabe 9/97 auch wieder eine 41 seitige Werbebroschüre für den XM. Wenn auch das bisherige aufklappbare Faltblatt auf der zweiten Seite fehlt so gibt es jetzt am Ende wieder eine Farbtabelle. Hier werden in Form des Außenspiegels die möglichen 10 Karosserie-Lackfarben abgebildet. Beim Interieur gibt es für die Serienausstattung SX einen neuen Samt-Velours Bezug mit der Bezeichnung „Cananga“. Die bisherigen Velours-Polsterung Megalithe für SX und Louvre im VSX entfallen. Bei der Lederausstattung gibt es weiterhin das Schwarz-Grau, Savanna und für die Exclusive-Austattung Leder-Alcantara. Die Werbebroschüre (7/98) für das Modelljahr 1999 ist im wesentliche mit der Ausgabe 7/97 gleich. In 10.1998 gibt es aber eine Preisliste für die Sonderserie XM-Pallas.
Dieses Sondermodell gibt es als TurboCT, V6 und 2,5Turbo-D. Die limitierte Serie bietet Preisvorteile zwischen 8.600,- und 10.600,- DM gegenüber vergleichbar  ausgestatteten Serienmodellen. Die resultieren im wesentlichen durch das im Preis

 

Bild MV6

Qualitätsangabe API SJ / CF.


Der XM 2.1TD / P8C erfüllt die neue Abgasnorm L4 und heißt jetzt XUD11BTE/ L4. Um dies zu erreichen, wurden die folgenden Komponenten geändert oder erneuert: Katalysator, Motorkabelbündel, Vorbrennkam-mer (bestimmter Zylinderkopf),
Ansaugluftverteiler, Injektoren, Einspritzcomputer und AGR-Elektroventile und Drosselklappengehäuse. Dieser Motor ist nur mit mechanischem 5-Gang-Getriebe erhältlich.
Der XM 2.5TD (THY) ist mit einem neuen Kraftstofffördersystem und einem anderen Kraftstofffilter ausgestattet. Auch die Leichtmetallräder des XM unterliegen einem
Wechsel. Der Felgentyp Etoile das gewellte Rand) ist jetzt ohne lose Kappe in der Felgenmitte. Die Felge des XM Exclusive heißt jetzt „Ville de Monte Carlo“ anstelle von Monte Carlo. Eine Änderung des Bremskreises erfolgt noch am Ende der Produktion. Ein anderer Hydraktive-Computer H5 3B2G kommt zum Einsatz, der die Federung in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit über den Geschwindigkeitssensor in die Position bringt. Dieser neue Computer ersetzt die alten Generationen: H5 S2J5G und H4.

Mit dem Modelljahr 2000 wird auch das Ende des XM absehbar. Die letzte Werbebroschüre von Sept.99 hat eine neu gestaltete Titelseite. Der Inhalt entspricht der der 98er Ausgabe. Lediglich die Farbtabelle ist auf 8 Farbtöne reduziert und die
Lederausstattung „Savanna“ entfällt. In der Preisliste 10.Dezember 1999 ist der Kombi nicht mehr aufgeführt und so gibt es am Ende nur noch die vier Grundmodelle: 2.0 und 3.0V6 Sowie die Diesel-Modelle Turbo-D12 und
2,5TD. Ab ORGA-Nr. 8211 hergestellte XMs sind mit Motoröl API SJ/CF SAE 5W30 befüllt. Dieses Öl soll aber in früheren Modellen nicht verwendet werden. 

Der XM 2.0Turbo CT (RGX) ist mit einer neuen Ölpumpe ausgestattet. Beim XM 2.1TD (P8C) entfällt der mittlere Schalldämpfer. Die Organisationsnummer (weißer
oder gelber Farbstempel) in der Türöffnung verschwindet als solche und wird zusammen mit dem Farbcode und den Reifendruckdaten auf einem Aufkleber nach unten (ca. 20 cm) verschoben. Die vordere Befestigung des Hilfsrahmens nehmen
modifizierte Bolzen auf und das Ende eines Seitenteils wird ersetzt.

Für das letzte Modelljahr (2001) des XM ab ORG.NR. 8576, (das
nur einen Monat dauerte!) wurden keine Änderungen
vorgenommen. Der 23. Mai 1989 war der (kommerzielle)
Geburtstag des XM.
Am 5. Juni 2000 begann die Geschichte als Todestag des XM. In
11 Jahren verließen ca. 333.400 XM-Exemplare die Werke in
Rennes-la-Janais (Berlines) und in Cérizay bei Heuliez (Breaks).
Am 5. Juni 2000 verließ der letzte XM, ein V6 Exclusive
Automatic in der Farbe Fulminator-Grau, die Produktionslinie im
Citroën-Werk Rennes-la-Janais.
Damit geht nun meine Betrachtung der Entwicklung des XM dem
Ende entgegen. Heute, nach nun 30 Jahren Citroën XM kennen
wir die Stärken, aber auch die Schwächen des XM. Mit seiner
prktischen Heckklappe ist er die letzte große Citroën-Limousine
dieser Art. Sein direkter Nachfolger, der C5, war ein Kompromiss
zwischen dem XM und dem Xantia und zählte auch eher zur
Mittelklasse. Der eigentliche Nachfolger des XM kam mit vier
Jahren Verspätung als C6 auf den Markt und ist inzwischen auch
schon wieder Geschichte! Ob es an der fehlenden großen
Heckklappe gelegen hat, darf bezweifelt werden. Jedenfalls hat
der C6 nur einen Bruchteil der XM-Stückzahlen erreicht. Er war
somit auch der letzte Citroen der „Oberklasse“
Claus Kügler XM-IG Im März 2019